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Donnerstag, Mai 15, 2025
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Fachkräftemangel trifft auf Strukturprobleme

Fachkräftemangel trifft auf StrukturproblemeFachkräftemangel trifft auf Strukturprobleme

Neuer DIHK-Report mit konkreten Vorschlägen zur Mobilisierung von Personal

Personalengpässe und strukturelle Herausforderungen wirken für die Unternehmen hierzulande derzeit als „doppelte Wachstumsbremse“. Der Fachkräftereport 2024/2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beschreibt die Lage und zeigt Gegenmaßnahmen auf.

Aktuell gerät die deutsche Wirtschaft von mehreren Seiten unter Druck. Auf der einen Seite sinkt die Personalnachfrage infolge wirtschaftlicher Schwäche – es droht eine steigende Arbeitslosigkeit. Zum anderen bleibt der Fachkräftemangel hoch, und viele Betriebe haben Schwierigkeiten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Darüber hinaus entsteht ein klassisches Mismatch-Problem: Betriebe, die einstellen möchten, suchen andere Qualifikationen als die verfügbaren. Das ist ein Ergebnis des neuen DIHK-Fachkräftereports, der auf Angaben von rund 23.000 Unternehmen aller Größen und aus allen Branchen beruht. 43 Prozent der Betriebe geben an, offene Stellen teilweise nicht besetzen zu können.

Unbesetzte Stellen trotz sinkenden Bedarfs

„Fachkräftemangel trifft auf Strukturprobleme – das ist für viele Betriebe eine enorme Herausforderung und für unsere Wirtschaft eine doppelte Wachstumsbremse“, sagt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks.

Besonders deutlich wird das in der Industrie. Dort verringert sich der Anteil der Unternehmen, die Stellen nicht besetzen können, zwar deutlich und liegt mit 43 Prozent um 11 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. „Hohe Energiekosten, wirtschaftspolitische Unsicherheiten, die sich auf Investitionsentscheidungen auswirken, sowie ein intensiver internationaler Wettbewerb stellen die Betriebe vor große Herausforderungen“, so Dercks. „Das dämpft die Personalnachfrage und verringert gleichzeitig Arbeitskräfteengpässe.“

Branchenübergreifendes Problem gefährdet Zukunftsaufgaben

Insgesamt mangelt es aber weiter branchenübergreifend an Arbeits- und Fachkräften. In der Bauwirtschaft wird weiterhin vielerorts händeringend nach Personal gesucht. Dort gaben über die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) an, Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung zu haben, im Tiefbau sind es noch einmal deutlich mehr (61 Prozent). Auch bei den Dienstleistern können mehr als vier von zehn Betrieben (43 Prozent) Stellen nicht besetzen. Und in der Industrie leiden insbesondere der Maschinenbau (49 Prozent), Hersteller elektrischer Ausrüstungen (49 Prozent) sowie Produzenten von Datenverarbeitungsgeräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen (41 Prozent) über Personalnot.

Besonders alarmierend: Die Personalengpässe betreffen häufig Branchen, die für Zukunftsaufgaben wie Energiewende, Digitalisierung sowie Infrastrukturausbau eine große Rolle spielen, und können hier nötige Fortschritte gefährden.
Dual ausgebildete Fachkräfte besonders rar

In den Betrieben mit Stellenbesetzungsproblemen fehlen vor allem beruflich qualifizierte Fachkräfte. Besonders gefragt, aber oft nicht zu finden ist Personal mit einer dualen Berufsausbildung. „Beschäftigte mit dualer Ausbildung sind branchenübergreifend und sowohl in kleinen als auch großen Unternehmen gesucht“, berichtet Dercks. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung einerseits und einer hohen Studierneigung der jungen Menschen andererseits falle es Betrieben zunehmend schwer, sowohl Ausbildungsstellen als auch Fachkraftstellen zu besetzen.

Zudem werden der Umfrage zufolge Kandidatinnen und Kandidaten gesucht, die über einen Weiterbildungsabschluss wie Fachwirt oder Meister verfügen. Unter diesen Engpässen leiden oftmals Betriebe aus Schlüsselbereichen für Investitionen, Innovationen und technischen Fortschritt. Gleiches gilt für das Fehlen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen gerade im MINT-Bereich. „Hier müssen wir besser werden, um international ganz vorne mitspielen zu können“, mahnt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. „Arbeits- und Fachkräftesicherung sind zentrale Aufgaben der Unternehmen. Sie brauchen dafür aber die passenden Rahmenbedingungen: Hier ist Luft nach oben – mehr als 90 Prozent der Unternehmen wünschen sich Verbesserungen und Erleichterungen.“
Wie gegengesteuert werden kann

Für den DIHK-Fachkräftereport haben die Unternehmen die aus ihrer Sicht hilfreichsten Maßnahmen genannt, um zusätzliche Potenziale zu heben. Hier die meistgenannten Vorschläge …

DIHK Fachkräftereport 2024/2025
DIHK Fachkräftereport 2024/2025