Samstag, April 19, 2025
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Tipflation in Restaurants – Was dahinter steckt!

Tipflation

Der Begriff „Tipflation“ beschreibt ein relativ neues Phänomen im Zusammenhang mit Trinkgeldern, das sich durch die veränderten Erwartungen und sozialen Normen rund um das Geben von Trinkgeld, insbesondere im Restaurantsektor, entwickelt hat. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus „Tip“ (Trinkgeld) und „Inflation“, was auf den wachsenden Druck hingewiesen wurde, höhere Trinkgelder zu geben als in der Vergangenheit üblich.

Traditionell liegt der Trinkgeldsatz in vielen Ländern, insbesondere in den USA, bei etwa 15–20 % des Rechnungsbetrags. In den letzten Jahren haben jedoch zahlreiche Faktoren dazu beigetragen, dass dieser Betrag in die Höhe getrieben wird. Eine Ursache ist die verstärkte Nutzung digitaler Zahlungssysteme, bei denen Kunden auf digitalen Displays oft automatisch voreingestellte Trinkgeldoptionen wie 20 %, 25 % oder sogar 30 % angezeigt bekommen. Diese höheren voreingestellten Optionen führen oft dazu, dass Kunden mehr Trinkgeld geben, als sie es ursprünglich geplant hatten, da sie sich durch die Auswahlmöglichkeiten sozial unter Druck gesetzt fühlen.

Ein weiterer Faktor, der zur Tipflation beiträgt, ist die wachsende finanzielle Unsicherheit und der Lohndruck im Gastronomiebereich. Kellner und Servicepersonal sind häufig auf Trinkgelder angewiesen, um ihre niedrigen Grundlöhne aufzustocken. Insbesondere während und nach der COVID-19-Pandemie, als die Gastronomiebranche stark beeinträchtigt war, stiegen die Erwartungen an die Großzügigkeit der Gäste.

Die Auswirkungen der Tipflation sind unterschiedlich: Auf der einen Seite führt sie zu höheren Ausgaben für das Servicepersonal, das oft finanziell auf diese Zusatzvergütung angewiesen ist. Auf der anderen Seite fühlen sich viele Gäste zunehmend unwohl oder gar überfordert, da sie immer öfter zu höherem Trinkgeldern gezwungen werden, selbst in Situationen, in denen sie dies als unangemessen empfinden.

Insgesamt zeigt Tipflation, wie sich soziale Normen und ökonomische Aspekte im Restaurant- und Dienstleistungssektor verändern und zu neuen Herausforderungen sowohl für Servicekräfte als auch für Gäste führen.