Gastronomiejobs und Hotelleriejobs

Donnerstag, Mai 15, 2025
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Tarifabschluss muss zur wirtschaftlichen Lage passen

Daniel Ohl Geschäftsführer Politik / Pressesprecher DEHOGA Baden-Württemberg e. V.Daniel Ohl Geschäftsführer Politik / Pressesprecher DEHOGA Baden-Württemberg e. V.

Zu den Demonstrationsaufrufen der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) am 25. Februar in Stuttgart, Konstanz und Freiburg sowie am 26. Februar in Ulm erklärt der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Baden-Württemberg:

Die Forderungen der NGG passen in keiner Weise zur wirtschaftlichen Situation: Der Umsatz im baden-württembergischen Hotel- und Gaststättengewerbe ist 2024 um real 4,4% gesunken, in der Gastronomie sogar um 5,6% (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg). Die Betriebe der Branche leiden unter stark gestiegenen Kosten und konjunkturbedingt schwacher Nachfrage. Wer in dieser Lage 15% Lohnerhöhung und Extra-Zuschläge für branchenübliche Wochenendarbeit fordert, handelt verantwortungslos oder hat den Ernst der Situation nicht verstanden.

Im Übrigen belegen die seit 2022 wieder deutlich gestiegenen Beschäftigtenzahlen im baden-württembergischen Gastgewerbe, dass pauschal abwertende Aussagen der NGG zur Arbeitgeberqualität der Branche unbegründet sind: Mit 136.734 sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer:innen (Stand 30.06.2024, neuester verfügbarer Wert) beschäftigt das Gastgewerbe in Baden-Württemberg nahezu gleich viele Menschen wie vor der Corona-Krise im Jahr 2019 (137.377). Die erfolgreiche Rückgewinnung von Mitarbeitenden spricht für die Attraktivität der gastgewerblichen Unternehmen als Arbeitgeber.

Der DEHOGA Baden-Württemberg legt großen Wert auf eine funktionierende Tarifpartnerschaft im Gastgewerbe und hat dies der Gewerkschaft NGG auch deutlich signalisiert. Grundlage dafür ist aber die Anerkennung der wirtschaftlichen Realität.

Eine Überforderung der Betriebe durch Erfüllung der aktuell vorgetragenen NGG-Forderungen wäre existenzgefährdend für viele mittelständische Unternehmen der Branche. Sie liegt daher auch nicht im Interesse der Beschäftigten.

Der DEHOGA Baden-Württemberg vertritt als Arbeitgeberverband die Unternehmen des Hotel- und Gaststättengewerbes im Land. Der Branche gehören in Baden-Württemberg ca. 27.000 mittelständische Unternehmen mit rund 137.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an.