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Samstag, Oktober 11, 2025
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In unruhigen Zeiten setzen Jugendliche auf Stabilität

In unruhigen Zeiten setzen Jugendliche auf StabilitätIn unruhigen Zeiten setzen Jugendliche auf Stabilität

IHK-Umfrage zu Werten in der Ausbildung zeigt:

Individualität steht vor Gemeinschaftssinn

In einer Welt voller Krisen, Kriege und wirtschaftlicher Unsicherheiten suchen junge Menschen vor allem eines: Stabilität. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der IHK Region Stuttgart unter Auszubildenden. Demnach hat ein sicherer Arbeitsplatz für die Generation Z oberste Priorität – noch vor Freizeit und gutem Einkommen. Die Ergebnisse der Umfrage werden morgen beim IHK-Kongress „Zukunft Ausbildung gestalten“ vorgestellt, der unter dem Motto „Werte als Wegweiser für eine moderne Ausbildung“ steht.

Für rund 70 Prozent der befragten Auszubildenden ist ein sicherer Arbeitsplatz sehr wichtig. Genügend Freizeit zu haben, landet mit 69 Prozent auf Platz 2. Ein gutes Einkommen (46 Prozent), Karriereaussichten (46 Prozent) und Sinnhaftigkeit (45 Prozent) sind weitere zentrale Erwartungen.
Wertewandel bei der Jugend

„Junge Menschen setzen laut Umfrage stärker auf persönliche Interessen als auf gemeinschaftliches Engagement. Werte wie politische Teilhabe und Umweltbewusstsein spielen für viele jetzt eine eher untergeordnete Rolle“, sagt Thorsten Pilgrim, Vizepräsident der IHK Region Stuttgart, der den Kongress eröffnet. Laut Erhebung halten 37 Prozent politisches Engagement für weniger bis gar nicht wichtig. Für rund 23 Prozent ist ein umweltbewusstes Verhalten ebenfalls weniger bis gar nicht relevant.
„Aber auch die globale Unsicherheit spiegelt sich in den Werten junger Menschen wider. Sie suchen Halt – und können diesen in einer guten Ausbildung finden. Das ist auch eine große Chance für Betriebe, die Sicherheit und Perspektiven bieten“, sagt Andrea Bosch, Leiterin der Abteilung berufliche Bildung und Fachkräfte.

Die Umfrage zeigt zudem: Die Mehrheit der Auszubildenden ist mit ihrer Lebenssituation zufrieden (51 Prozent), 16 Prozent sogar sehr zufrieden. Wer eine Ausbildung im Wunschberuf absolviert, fühlt sich deutlich erfüllter – rund 76 Prozent sind (sehr) zufrieden. Dagegen liegt die Zufriedenheit bei denen, für die die Wahl des Ausbildungsberufs eine Notlösung (46 Prozent) oder eine unklare Entscheidung (56 Prozent) war, deutlich niedriger. Die gute Nachricht: Die Mehrheit der Befragten ist mit dem Ausbildungsbetrieb (76 Prozent), der Berufsschule (54 Prozent) und den Ausbilderinnen und Ausbildern (76 Prozent) zufrieden. „Die Ergebnisse zeigen: Junge Menschen sind bereit, sich einzubringen – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Ausbildung muss heute nicht nur fachlich überzeugen, sondern auch menschlich und werteorientiert sein“, betont Bosch.

Zukunftsperspektiven sind vielversprechend

63 Prozent der Auszubildenden möchten im erlernten Beruf bleiben, 52 Prozent sogar im aktuellen Betrieb. Weiterbildungsmöglichkeiten und dadurch bedingt gute Aufstiegsperspektiven sind 57 Prozent der antwortenden Auszubildenden besonders wichtig. Ein Studium kommt nur für etwa 20 Prozent in Frage. „Die Umfrage macht deutlich: Junge Menschen denken anders. Wer ihre Werte versteht und ernst nimmt, kann sie für die Ausbildung und den Ausbildungsbetrieb begeistern und langfristig binden“, sagt Bosch.

Hintergrundinformationen:

Die Umfrage wurde zwischen Juni 2025 und August 2025 durchgeführt. Es haben 1.304 Auszubildene in IHK-Berufen aus der Region Stuttgart teilgenommen.